Unfallstatistik

Motorrad-Unfälle bleiben grosses Problem – Ziele bis 2030 in Frage gestellt

Im ersten Halbjahr 2023 haben 100 Menschen auf Schweizer Strassen bei einem Verkehrsunfall ihr Leben verloren. 1’818 Menschen wurden in diesem Zeitraum schwer verletzt. Gemäss den Amtszielen des ASTRA dürften es bis 2030 nicht mehr als 100 Verkehrstote und 2‘500 Schwerverletzte pro Jahr (!) sein. Und: Bei den Motorrad-Unfällen bleibt die Tendenz bestehen.

Die Zahl der Getöteten und der Schwerverletzten auf Schweizer Strassen hat im ersten Halbjahr 2023 nach ausserordentlich hohen Zahlen in 2022 nur leicht abgenommen. Insgesamt starben 100 Personen; 1’818 Personen wurden schwer verletzt. Damit dürfte es schwierig werden, die für 2030 festgelegten Ziele zu erreichen.

Die Halbjahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle zeigt eine vorläufige Auswertung des Informationssystems Strassenverkehrsunfälle des ASTRA. Die definitiven Unfallzahlen für das Jahr 2023 werden im Frühjahr 2024 vorliegen.

Motorradfahrende: 22 Tote im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2023 starben 22 Menschen auf einem Motorrad (2022: 23 Getötete), 489 wurden schwer verletzt (2022: 514 Schwerverletzte). Ein Rückgang bei den Schwerverunfallten zeigt sich bei höheren Altersklassen zwischen 55 und 74 Jahren. Von den 494 schwerverunfallten Motorradlenkenden (17 Schwerverunfallte waren Mitfahrende) waren rund zwei Drittel die Hauptverursacher des Unfalls.

Dies zeigt nach Ansicht von L-drive Schweiz deutlich auf, dass auch bei der praktischen Grundschulung der Motorrad-Fahrenden angesetzt werden muss. Es ist schlicht unverantwortlich zu argumentieren, dass die höheren Unfallzahlen in diesem Bereich mit der Zunahme der Motorrad-Fahrenden zu tun habe. In jedem anderen Bereich waren die Unfallzahlen in den letzten Jahrzehnten trotz Zunahme der Verkehrsteilnehmenden rückläufig.

Die Hauptursachen bei der Motorrad-Kategorie sind dabei Unaufmerksamkeit und Ablenkung sowie Geschwindigkeit.