
Die Generation Z in der Mobilitätsbranche
Die Generation Z, also die Gruppe von Menschen, die in den späten 1990er und 2000er Jahren geboren wurden, hat bereits heute einen erheblichen Einfluss auf die Mobilitätsbranche. Und dieser wird sich in den nächsten Jahren verstärken. Dies ist eine der Erkenntnisse des diesjährigen Mobility-Forums von L-drive Schweiz.

Das Mobility-Forum hat mit interessanten Referent:innen einen Blick darauf geworfen, wie die Gen Z tickt. Ob Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder die Suche nach Sinnhaftigkeit im Beruf - das alles wirkt sich bereits auf die Mobilitätsbranche aus.
100% der 12-19-Jährigen besitzen ein Smartphone. Die Gen Z trifft Freunde online, Und sie reist online. Bahntickets, Mietautoreservation, Hotels, Flüge, Taxis – alles geschieht digital und in «real time». Die Gen Z ist die erste Generation, die mit digitalen Technologien aufgewachsen ist.
Die volldigitalisierte Generation Z
Entsprechend erwartet sie auch nahtlose Konnektivität und digitale Lösungen in Bezug auf Mobilität. Dies hat zur Entwicklung von Apps und Plattformen geführt, die es nicht nur der Gen Z – sondern allen Nutzenden – ermöglicht, Verkehrsinformationen in Echtzeit abzurufen, Fahrten zu teilen und Zahlungen digital abzuwickeln.
Die Digitalisierung ist es auch, die weitere Entwicklungen erst möglich macht, und für die Gen Z zur Selbstverständlichkeit wird, sei es Mobility-Sharing, Car-Sharing oder in vielleicht nicht allzu weiter Zukunft die Normalität autonom fahrender Fahrzeuge. So gesehen ist die Gen Z die treibende Kraft für Veränderungen der Mobilitätsbranche.
Die Bedeutung dieser und anderer Faktoren wird weiter steigen, wenn die Gen Z die Branche mitgestaltet und führt. Dazu muss man es aber zuerst schaffen, sie richtig abzuholen und zu begeistern. Es wurde an diesem Tag in den verschiedenen Vorträgen zwar klar, wie die Gen Z tickt. Aber auch, dass das gerade aus Sicht der Arbeitgeber gar nicht so eine Rolle spielt. Denn ohne die Gen Z und die nachfolgende Generation Alpha wird es gar nicht gehen.

Auch die Gen Z will den Führerausweis
Mit dem Umweltbewusstsein und dem Mobilitätsverhalten der Gen Z zwischen Anspruch und Wirklichkeit setzte sich Markus Dill, Leiter des Fachbereichs Personenzulassung in der Abteilung Strassenverkehr beim ASTRA auseinander. Fazit: Das Mobilitätsverhalten wird sich kaum verändern, die Mobilitätsformen hingegen schon.
Die Mobilität findet auf der Strasse, Schiene, auf dem Wasser und in der Luft statt. Daran wird sich nichts ändern. Hingegen werden sich laut Markus Dill die Mobilitätsformen verändern – geprägt zum Beispiel durch Elektrifizierung, autonomem Fahren oder Sharing Economy. Diese Veränderungen finden auf begrenztem Raum statt und man wird die verschiedenen Nutzungsinteressen mit der begrenzten Verkehrsfläche abwägen müssen, ebenso wie die Bedürfnisse der individuellen und der kollektiven Mobilität. Die Bedürfnisse werden entscheiden, die Gesetze werden folgen.
Für Markus Dill ist klar, dass diese Entwicklungen weniger mit dem Alter oder der Altersspanne der Gen Z als vielmehr mit Lebensabschnitten zu tun hat. Auch die Entscheidung, den Führerschein zu machen, hängt weniger vom Alter als von individuellen Bedürfnissen, Lebensumständen und Präferenzen ab. Seit 2010 und mit der Gen Z steigt die Zahl der Führerscheinprüfungen jedenfalls wieder an. Das Bedürfnis ist also da, was aber nicht heisst, dass dann auch gefahren oder ein Auto gekauft wird, so Markus Dill.